Als Hallensprecher Stefan Wilke nach Spielschluss den Titel "An Tagen wie diesen" abspielte, war das der Schlusspunkt auf den kurz zuvor beendeten Achtelfinal-Rückspiel-Krimi unserer weiblichen B-Jugend und dem Team vom Berliner TSC, das vom ehemaligen Bundesligaspieler Christian Fitzek trainiert wird und mit den DHB-Auswahlspielerinnen Anabel Rohde (Tor), Leonie Kowal und Katharina Bär gespickt war.
Was nur wenige nach der Hinspielniederlage (16:22) auch auf Grund der gezeigten Leistung erwarteten, trat ein. Der TVHB gewann mit einer Energie- und tollen Mannschaftsleistung tatsächlich mit 27:19 und machte das Unfassbare perfekt.
Doch der Reihe nach: Den besseren Start ins Spiel fanden die Hauptstädterinnen, die bis zur 16. Minute immer vorlegten, der TVHB konnte aber immer nachziehen. Schon zu diesem Zeitpunkt war die äußerst engagierte Deckungsarbeit des TVHB auffällig. Mit der Zeit taten sich die Berlinerinnen immer schwerer mit der TVHB-Deckungsformation, so dass sich ab der 16. Minute das Heimteam mit einem 5:0-Lauf bis zur Pause absetzen konnte und das Publikum schon erstmals von den Bänken riss.
Und nach der Halbzeitpause waren Mannschaft und Publikum gleich wieder auf Betriebstemperatur, als Nadine Defayay erstmals für eine 6-Tore-Führung sorgte. 5 Minuten später setzte Jule-Marie Jördens erstmals eine 7-Tore-Differenz auf die Anzeigetafel, die der TSC aber wieder auf 4 Tore (44. Minute: 22:18) reduzierte. Längst saß niemand mehr auf seinem Platz, zu dramatisch war das Spiel und begeisternd waren die Leistungen. Klar war auch, dass es Gott sei Dank kein Siebenmeterwerfen als Entscheidung geben würde.
Und die 2. Halbzeit endete wie die erste: Der TVHB schaffte mit einem unbändigem Willen und 5:1-Lauf das fast Unmögliche: Das Viertelfinale war erreicht.
Aus einer sehr engagierten Teamleistung ragte Minou Pohlai (10 Treffer) hervor, die auch in der Abwehr überragte und im Angriff viel Verantwortung übernahm. auch die ein Jahr jüngere Jule-Marie Jördens wusste durch Nervenstärke und ihre 6 Treffer zu gefallen, die teilweise in kritischen Situationen erzielt wurden.
Trainer Sina Pflücke war nach dem Spiel voll des Lobes für ihr Team "Ich bin unfassbar stolz auf diese grandiose Mannschaft. Die Mädels haben den Glauben an sich zu keiner Sekunde verloren, obwohl die Hypothek aus dem Hinspiel gegen eine sehr starke Berliner Mannschaft schier unmöglich schien. Im Sport ist alles möglich! Das haben wir heute eindrucksvoll bewiesen.
Die Mentalität dieser Mädels hat mich tief beeindruckt und macht mich unheimlich stolz.
Die Mannschaft hat in der Woche sehr hart und konzentriert gearbeitet. Die inhaltlichen Lösungen, die im Training erarbeitet wurden, hat jede Einzelne im Spiel bravourös umgesetzt, so dass wir mit einer überragenden Abwehr den Schlüssel zum Erfolg mit 8 Toren gelegt haben.
Die Stimmung in der Halle durch die Zuschauer, Eltern und Fans samt Hallensprecher war einfach unglaublich und hat den Mädchen die nötige Unterstützung und Motivation gegeben, die den Tag einfach perfekt gemacht hat.
Nun heißt es aber den Fokus aufrechtzuerhalten und die Woche weiterhin konzentriert zu arbeiten, denn am kommenden Wochenende wartet mit der HSG Blomberg-Lippe eine weitere Mannschaft, die zum Favoritenkreis auf die Deutsche Meisterschaft gehört".
Comments