Kampfstark und mit großartiger Moral - Ligateam gelingt Sieg in Schwerin nach Niederlage gegen Nord Harrislee
- Erik Nagel
- 30. März
- 3 Min. Lesezeit
Gerade einmal 21 Stunden lagen zwischen dem Abpfiff am Freitagabend gegen den TSV Nord Harrislee und dem Anwurf beim SV Grün-Weiß Schwerin. Die Mannschaft des TV Hannover-Badenstedt zeigte im Angesicht der ungewöhnlichen Doppelbelastung nach der knappen Niederlage gegen Nord Harrislee in Schwerin eine großartige Moral und gewann nach einem 12:4-Rückstand noch mit 27:29. Damit holte Hannover 2:2 Punkte aus den Vergleichen mit dem Tabellenzweiten und -dritten und bleibt mit einem ausgeglichenen Punkteverhältnis auf dem siebtem Platz der Dritte Liga Nord. Am kommenden Wochenende geht es weiter mit dem letzten Heimspiel gegen den TSV Altenholz von 1948.
Die Verlegung des Spiels gegen den TSV Nord Harrislee und die enge Taktung der Spiele der A- und B-Jugend-Bundesliga machten es notwendig, dass die Spielerinnen des TV Hannover-Badenstedt am Freitag und Samstag hintereinander antreten mussten. Den Auftakt machte der Vergleich mit dem Tabellendritten des TSV Nord Harrislee.
Nachdem schon das Hinspiel an der dänischen Grenze eine enge und temporeiche Partie brachte, die die Gastgeberinnen mit 31:28 für sich entscheiden konnten, sahen die 120 Zuschauer auch am Freitagabend von Anfang bis Ende ein Match auf Augenhöhe. Bis in die Crunchtime hinein wechselte die Führung ständig, keine der beiden Mannschaften konnte sich mit mehr als zwei Toren absetzen. Am Ende setzten sich die Favoritinnen aus Nord Harrislee mit 31:34 (16:15) Toren. Für den TV Hannover-Badenstedt blieb die Erkenntnis, dass wie im Hinspiel mehr drin gewesen wäre.
„Rein statistisch gesehen hält die Torfrau des TSV drei Bälle mehr als unsere“, meinte Hannovers Torwarttrainer Christian Potthoff. „Genau die Differenz, die am Ende auf der Anzeigetafel zu sehen ist.“ Daran wollte es Cheftrainer Roland Schwörer aber nicht festmachen: „Wir machen wieder einige technische Fehler zu viel, gerade in der Crunchtime. Das zieht sich schon die ganze Saison über durch unser Spiel. Heute kam dann noch hinzu, dass wir im Rückraum bis auf Monja Nagel (7 Tore) blass blieben. Eine Spitzenmannschaft bestraft das, wie wir heute wieder sehen konnten.“
Keine 21 Stunden später musste der TV Hannover-Badenstedt dann beim SV Grün-Weiß Schwerin antreten. Der Tabellenzweite hatte sich nach acht ungeschlagenen Spielen (7 Siege/1 Unentschieden) in Folge viel vorgenommen und wollte sich auch für die 34:32-Hinspielniederlage in Hannover revanchieren.
Danach sah es auch zumindest die erste Viertelstunde aus. Ob es an der langen Anfahrt lag oder das Spiel vom Vorabend noch in den Knochen steckte, der TV Hannover-Badenstedt ließ zu Beginn alles vermissen, was guten Handball ausmacht. Im Angriff zu statisch und Bewegung nur mit Ball, dazu technische Fehler und schlechte Abschlüsse. Die zu passive Deckungsarbeit lud Schwerin zu Torerfolgen ein und nach fünfzehn Spielminuten stand es 12:4 für die Gastgeberinnen.
Die Einwechselung von Vanessa Ulrich brachte dann mehr Dynamik in Hannovers Angriff und es gelang, den Rückstand bis zum Pausenpfiff von acht auf vier Tore zu verkürzen. Beim 15:11 wurden die Seiten gewechselt.
Die Halbzeitansprache des Trainergespanns Roland Schwörer und Domenik Pflughaupt schien dann die richtigen Akzente gesetzt zu haben. Beim 16:15 in der 38. Minute war der Anschluss wieder hergestellt. In der Folge gab es eine Art Pingpong-Spiel zwischen den Teams. Der SV Grün-Weiß Schwerin setzte sich zwei bis drei Tore ab, Hannover stellte mehrfach den Anschluss wieder her.
Die ging so weiter bis in die letzten zehn Minuten. Beim 24:22 für Schwerin wendete sich das Spiel zugunsten der Gäste aus der niedersächsischen Landeshauptstadt. Ein 0:5-Lauf brachte Hannover mit 24:27 Toren in der 57. Minute erstmals in Führung. Schwerin versuchte alles, konnte aber die 27:29-iederlage nicht mehr verhindern. Nach dem schlechten Start zeigte der TV Hannover-Badenstedt eine großartige Moral und entführte verdient aufgrund der Leistungssteigerung in der zweiten Hälfte beide Punkte.
„In Hälfte 1 haben wir alles vermissen lassen, das war wirklich schlecht“, befand Domenik Pflughaupt nach dem Spiel. „Unsere Umstellung auf einen 4:2-Angriff brachte gegen die starke, offensive Deckungsweise Schwerins den nötigen Impuls, um wieder zurückzukommen. Unsere Abwehrarbeit wurde auch immer besser und wir freuen uns, mit schmalen und ergänztem Kader hier gewonnen zu haben.“

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