Am Ende wurde es dann doch noch deutlicher als es zwischenzeitlich aussah. Der TV Hannover-Badenstedt bezwingt den Berliner TSC zum Auftakt in das Spieljahr 2025 mit 29:23 (15:9). Der Tabellenletzte war mit einem 1:6-Lauf in der 53. Minute drauf und dran, das Spiel noch zu drehen. Am Ende setzten sich favorisierten Hannoveranerinnen dann doch noch deutlich durch. Hannover rückt mit diesem Erfolg bei 12:10 Punkten auf den sechsten Tabellenplatz der Dritte Liga Nord vor. Der TSC bleibt mit 2:20 Punkten auf dem letzten Platz hängen.
Das erste Tor des Jahres 2025 fiel für den TV Hannover-Badenstedt nach 3 Minuten und 21 Sekunden Spielzeit. Monja Nagel erzielte es in der zweiten Welle. Das Tempospiel sollte in der ersten Hälfte auch weiterhin die beste Waffe der Hannoveranerinnen sein im Spiel gegen den Tabellenletzten vom Berliner TSC. Berlin konnte durch Sara Chouchi im folgenden Angriff zwar zum 1:1 ausgleichen. Danach übernahm die Mannschaft von Cheftrainer Roland Schwörer aber die Kontrolle und setzte sich in der zwölften Minute durch Chiara Rohr erstmals mit drei Toren ab (7:4).
Berlin konnte diese Differenz einige Minuten halten, ehe Hannovers Emma Niemann zehn Minuten später mit einem Rückraumstrahl auf 11:7 Tore stellte. TSC Trainer Felix Rollmann bat daraufhin seine Spielerinnen zum Gespräch, ohne jedoch Akzente setzen zu können. Der TV Hannover-Badenstedt agierte weiter erfolgreich aus einer stabilen Abwehrformation heraus und Berlin tat sich schwer, die Angriffe mit Torgewinn abzuschließen.
In der 23. Minute beim 12:8 Zwischenstand feierte Marlen Wills nach 13-monatiger Verletzungspause ihr Comeback für Hannover und fügte sich mit ihren beiden Toren zum 13:9 und 14:9 glänzend ein. Elies Mertens setzte bis zum Halbzeitpfiff noch einen drauf und erzielte in der 29. Minute den 15:9 Halbzeitstand.
Auch nach dem Seitenwechsel begann der TV Hannover-Badenstedt stark und machte da weiter, wo man vor der Pause aufgehört hatte. Köwing, Wills und Rohr bauten die Führung auf sieben Tore zum 18:11 aus - als allen der Atem stockte. Bei einer Abwehraktion verletzte sich Marlen Wills an der Hand schwer und musste ihr Comeback ungewollt in der 34. Minute schon wieder beenden. Die Mannschaft schien die Verletzung zunächst wegzustecken und hielt den sieben Tore Vorsprung bis zur 40. Minute (22:15).
Danach kam es zu einer dreizehnminütigen Phase, in der bei Hannover im Angriff gar nichts mehr lief. Der Berliner TSC kam dagegen mit dem Rücken zur Wand immer besser in Schwung. Die Umstellung im Angriff auf zwei Kreisläuferinnen brachte den gewünschten Erfolg. Vor allem Kristina Fodjo wurde immer wieder erfolgreich in Szene gesetzt und kam am Ende auf zehn Feldtore.
Beim 22:19 in der fünfzigsten Minute beendete Monja Nagel die Torflaute für den TV Hannover-Badenstedt. Nagel schaltete nach dem Unterzahl-Tor durch Fodjo schnell und brachte den Ball aus dem Anwurfkreis heraus im noch verwaisten Berliner Tor erfolgreich unter.
Zwei Treffer durch Katharina Bär und Lena Berens brachten den TSC auf zwei Tore zum 23:21 heran. Das Spiel drohte zu kippen, als Nagel erneut auf drei Tore stellte (24:21). Das Team-Time-Out durch Felix Rollmann erwies sich abermals nicht als vorteilhaft. Hannover eroberte zweimal den Ball und die beiden Tempogegenstoßtore durch Hannovers Chiara Rohr zum 26:21 waren gleichbedeutend mit der Vorentscheidung (56. Minute).
Nach erneuter Auszeit setzte Berlin mit der Hereinnahme der siebten Feldspielerin alles auf eine Karte. Hannover ließ dadurch nicht mehr beirren und fuhr am Ende einen deutlichen 29:23 Heimerfolg ein. Monja Nagel setzte mit ihrem neunten Treffer den Schlusspunkt und krönte damit ihre starke Leistung. Daneben setzte auch Linksaußen Chiara Rohr mit sechs Treffern starke Akzente im Angriff. Entscheidend für den wichtigen doppelten Punktgewinn zum Abschluss der Hinrunde war aber die über weite Strecken sehr gute Abwehrarbeit, wodurch Hannover die Gäste auf nur 23 Tore halten konnte.
Bei Roland Schwörer kam nach dem Spiel in Anbetracht der Verletzung von Marlen Wills nicht so richtig Freude auf. „Das ist schon tragisch, dass sich Marlen nach so langer Rekonvaleszenz-Phase und tollen Comeback gleich wieder verletzt. Ich hoffe, es ist nicht schwerer“, meinte der Coach nach dem Spiel. „Da kommt bei mir trotz des Erfolgs nicht so richtig Freude auf. Mit der Leistung der Mannschaft nach der Weihnachtspause war ich über weite Strecken zufrieden. Nur die Phase Mitte der zweiten Hälfte, in der im Angriff nichts lief, war mir zu lang. Das dürfen wir uns so nicht erlauben.“
Der TV Hannover-Badenstedt hat sich mit jetzt 12:10 Punkten ein Polster nach unten erarbeitet und steht auf dem sechsten Tabellenplatz. Der Berliner TSC behält die rote Laterne.
Am kommende Wochenende stellt sich dann der souveräne Tabellenführer vom Rostocker HC in der SalzwegArena vor. Das Spiel findet wie alle Heimspiele in der Rückrunde am Samstagabend um 19:00 Uhr statt.

Comments