Dreimal ist der TV Hannover-Badenstedt nördlich der Elbe in dieser Saison angetreten und dreimal war nichts zu holen. Nach den Niederlagen beim TSV Nord Harrislee und dem TSV Altenholz von 1948 ließ Hannover auch beide Punkte in Henstedt-Ulzburg. Die 37:36 (17:16)-Niederlage tut weh, da die in dieser Saison bislang überzeugende Deckungsarbeit am Samstagabend überhaupt nicht ablieferte. Die FROGS springen mit dem Erfolg auf den neunten Tabellenplatz mit 10:16 Punkten, der TV Hannover-Badenstedt bleibt mit 16:14 Punkten auf dem sechsten Platz im Mittelfeld kleben und verpasst einen Schritt weiter nach oben.
Die Entscheidung in diesem Spiel fiel in der letzten Spielminute. Bei der Spielzeit 59:14 gelang Katharina Rahn zunächst der Ausgleich zum 36:36 für die Gastgeberinnen. Wenige Sekunden später produzierte Hannover beim Anwurf einen technischen Fehler und Henstedt-Ulzburg kam postwendend erneut in Ballbesitz. In Kombination mit einer Auszeit spielte man die Uhr punktgenau runter, um dann von Rechtsaußen noch einmal den letzten Wurf zu nehmen. Tara Richter gelang das Kunststück, als Rechtshänderin den Ball in die kurze Ecke zu platzieren und den 37:36 Siegtreffer für ihr Team zu markieren.
„Unser Matchplan war schon nach vier Minuten ein Stück weit über den Haufen geworfen“, zog Hannovers Trainer Roland Schwörer nach der Niederlage Bilanz. „Wir wollten eigentlich den SV wie im Hinspiel mit einem gutem Start beeindrucken. Dies ging voll in die Hose mit dem 4:1-Rückstand nach wenigen Minuten. Da haben die FROGS wahrscheinlich zum ersten Mal erkannt, dass heute etwas für sie gehen würde.“
Der TV Hannover-Badenstedt bekam dann die Kontrolle über das Spiel und konnte mit einem 0:5-Lauf bis zur 10. Spielminute den frühen Rückstand drehen (4:6). Die folgenden Minuten verliefen immer nach dem gleichen Muster. Henstedt-Ulzburg arbeitete sich heran, Hannover legte 2-3 Tore vor. Die Gelegenheiten für die Gäste waren mehrfach da, sich höher abzusetzen, wurden aber verpasst.
Nach der 13:16-Führung durch Chiara Rohr zu Beginn der 28. Minute nahm der TV Hannover-Badenstedt eine zweiminütige Auszeit vor dem Pausenpfiff. Innerhalb von 120 Sekunden kassierten die Hannoveranerinnen vier Tore am Stück und gingen statt mit einer Führung mit einem 17:16-Rückstand in die Kabine.
„Wir schmeißen vorn den Ball zu schnell weg und machen es den FROGS zu einfach, ihre Tore zu erzielen“, kommentierte Schwörer die Phase vor der Halbzeitpause. „Damit geben wir ihnen auch die Energie zurück, um die zweite Hälfte bis zum Ende offen zu gestalten.“
Nach dem Wiederanpfiff blieb zunächst dann auch der SV Henstedt-Ulzburg am Drücker. Es dauerte bis zur 44. Minute ehe Chiara Rohr mit dem 26:26 erstmals wieder den Ausgleich herstellen konnte. In der Folge kippte dann das Momentum etwas und der TV Hannover-Badenstedt konnte jetzt seinerseits wieder vorlegen. Dies blieb dann so bis zum 35:36 durch Hannovers Leni Köwing sechzig Sekunden vor dem Schlusspfiff. Der Rest ist Geschichte.
Hannover gelang es über die gesamten sechzig Spielminuten nicht, die rechte Deckungsseite zu stabilisieren. Sowohl das Rückzugsverhalten als auch die Arbeit in der offensiven oder defensiven Formation liefen schlecht. Die FROGS platzierten von Beginn an ihren Druck über diese Seite und zogen dies erfolgreich bis zum Ende durch. „Mit 36 Toren musst du auswärts gewinnen“, zeigte sich Schwörer frustriert. „Unsere Angriffsleistung war gut, wir hätten bei Ausnutzen aller klaren Gelegenheiten locker über 40 Tore werfen können. Aber dann musst du deinen Gegner unter 30 Toren halten und das ist uns heute überhaupt nicht gelungen.“

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